DIY-Repro-Sativ

DIY-Reproständer


Vor den Sommerferien hatte ich die Gelegenheit das neue Reprostativ von Novoflex zu testen. Das war für mich sehr interessant, da ich nach wie vor ab und zu analog unterwegs bin, und in SW die Filme auch selbst entwickle. Da ich keine Dunkelkammer mehr besitze, verarbeite ich die Analog-Filme anschließend digital weiter und kann so die komplette moderne Bildbearbeitungssoftware nutzen! Da für diese „Hybrid-Bearbeitung“ die analogen Negative digitalisiert werden müssen – was ich mit meiner DSLR erledige – ist ein Reprogestell ideal!

Da mich das Novoflex-Reprostativ Qualität und Vielseitigkeit begeistert hat, stand eigentlich nur noch der stolze Preis von rd. 780 Euro im Weg. Das führte mich zu der Überlegung ob man ein derartiges Gestell nicht im Eigenbau preisgünstiger herstellen könnte. Die ersten Überlegungen brachten mich auf die Idee ein ausgemustertes Vergrößerungsgerät als Basis zu nutzen. Allerdings zeigte sich, dass der Gebrauchtmarkt für einigermaßen intakte Grundplatte und Säule mindestens 100 Euro kalkulieren musste und dazu kamen dann noch die Kosten für die entsprechenden Modifizierungen (Kamerahalterung usw.) für die neue Nutzung. Während meiner Suche nach entsprechenden Teilen stieß ich dann auf den Bausatz der Firma Dold Mechatronic (www.dold-mechatronic.de) die einen (fast) perfekten, und zerlegbaren DIY-Reproständer anbietet. Die Firma bietet konfektionierte Bausätze von ca. 52 – 100€ an.  

 

   Hier das Dold-Grundmodell

Nach kurzer Nachfrage stellte mir die Fa. Dold einen Grundbausatz (VK 52,00 €) zum Testen zur Verfügung. Mit Hilfe der mitgelieferten Bauanleitung war das Reprogestell nach ca. einer Stunde betriebsbereit.

Die modifizierte Version

 

Das weiße Kunststoffteil dient der Abstandsvergrößerung Säule/Kamera (Restestück 2€), und stammt aus dem Internet. Natürlich kommt ein Kamera-Einstellschlitten, falls gewünscht, noch dazu. Das ist allerdings auch beim Novoflex-Stativ so! Hier habe ich meinen 50 Jahre alten Pentacon-Schlitten angesetzt! Auch empfiehlt es sich grundsätzlich Arca-Swiss kompatible Schnellwechsel-Einrichtungen zu verwenden.

Da ich ein Reprogestell vielfältig nutzen möchte, und dazu auch noch dauernd wechselnde Kameramodelle einsetzen wollte, habe ich das „Grundmodell“ nach meinen Wünschen modifiziert: Da ich eine Höhenerstellung für die Kamerahalterung für die einfache Handhabung für notwendig erachte, habe ich eine einstellbare Variante mit einem Gleitschlitten von Bosch-Rexroth realisiert.

 

    Hier das Ganze mit einem Kamera-Einstellschlitten von Novoflex.

 

Darüber hinaus habe ich die Haltewinkel der Säule durch größere ersetzt was das Ganze auch für größere Kameramodell geeignet macht. Da ich das Ganze auch für Makroaufnahmen nutzen will, kamen zur Dämpfung von Erschütterungen noch entsprechende Gummifüße dazu!

 


Sehr praktisch bei den Aluprofilen sind die Nuten, in denen sich s.g. Nutensteine verschiebbar einsetzen lassen. So kann man beliebiges Zubehör (hier eine Leuchte) am Rahmen selbst, oder auch an der Säule, befestigen!

 


So kostete der nun sehr komfortable und qualitativ sehr gute DIY-Repro-Ständer auch nur ca. 120 - 130€! Alle Arbeitsschritte lassen sich mit einfachen Werkzeugen ganz ohne Sägen erledigen, lediglich ein Loch für den Klemmhebel des Verstellschlitten musste gebohrt werden.

 

Wie die Beispielbilder zeigen, bekommt man für rd. 120-130 Euro ein sehr gutes, multifunktionales Eigenbau-Reprostativ, das wirklich allen Ansprüchen genügt, und auch noch gut aussieht!

 

© Dieter Doeblin. Jedwede Art der Veröffentlichung, auch auszugsweise, bedarf der Genehmigung. Text: Dieter Doeblin, Fotos: D. Doeblin, Dold

 

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