Testbericht: Die neue DxO Nik-Collection


Testbericht: Die neue DxO Nik-Collection
 
Vor einigen Tagen hat die Fa. DxO eine neue Version ihrer Nik-Collection, die „NIK COLLECTION 3 by DxO“, auf den Markt gebracht. DxO hat vor zwei Jahren die Programmsammlung von Google gekauft um sie weiter zu entwickeln. Google hatte schon vorher die Weiterentwicklung eingestellt und die Collection interessierten Usern kostenlos zur Verfügung gestellt. Das Programm, im Grunde eine Filtersammlung, konnte als Plugin in verschiedene RAW-Entwickler und Fotobearbeitungsprogrammen integriert werden; funktionierte allerdings auch „stand alone“. Ursprünglich umfasste die Programmsammlung folgende Teile/Module, die man in zwei Gruppen unterteilen kann. Einmal in die Gruppe „Bildopitimierer“ und zum zweiten in die Gruppe der „Effektfilter“. Die Bildoptimierer: Viveza für Farbkorrekturen, Dfine zum Entrauschen und Sharpner zum Schärfen. Als Effektfilter waren da: Analog Efex Pro für Retro-Looks, HDR Efex Pro für HDR-Bilder, Color Efex Pro für Farbeffekte und Silver Efex Pro für die Schwarzweißumwandlung.

Aufmerksam auf die Nik-Collection wurde ich damals hauptsächlich durch den guten Ruf von Silver Efex Pro als Programm für die Schwarzweißumwandlung, und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht! Das Programm ermöglichte auf Grund zahlreicher, wirklich guter Presets, die man natürlich noch hinsichtlich des persönlichen Geschmacks verändern konnte, eine schnelle Bearbeitung. Natürlich konnte man, das galt für alle Module, die (fast) gleichen Ergebnisse mit LR, PS oder AF erreichen, nur ging das mit der Nik-Collection i.d.R. viel schneller. Die ersten Kaufversionen, die DxO dann auf den Markt brachte habe ich mir erspart, da die Neuerungen zu gering waren um dafür Geld auszugeben, zum anderen auch weil die alte Version weiter problemlos lief. Erst jetzt, mit der Version 3, wurde es wieder interessant, da doch einiges an Neuem angekündigt wurde, und die Ursprungssoftware jetzt doch schon einige Jahre auf dem Buckel hat.


Die neue Nik Collection

 
Inzwischen umfasst die Nik Collection 3 by DxO acht Plugins für Adobe Photoshop, Lightroom Classic, dem hauseigenen DxO Photo Lab und Affinity Photo. Laut Hersteller werden dem User fast 200 Effekte und Filter, sowie die entsprechenden Werkzeuge geboten. Neu sind ein achtes Modul für geometrische Korrekturen, die DxO eigene U-Point-Technologie und ein neuer, nichtdestruktiver Workflow für Lightroom. Letzterer funktioniert allerdings auch in DxO Photo Lab und anderen Programmen. Und genau der nichtdestruktive Workflow scheint auf Grund seiner „werbewirksamen“ Formulierungen, bei den Usern einiges an Verwirrung zu stiften. Ich möchte daher, bevor ich auf die einzelnen Module eingehe, noch einige Ausführungen zum Thema „nichtdestruktive Bearbeitung von Bilddateien“ machen, die hier hoffentlich Klarheit zu den Neuerungen der Nik-Collection 3 bringen.


Exkurs 1: Nichtdestruktive Bearbeitung

Wir müssen grundsätzlich zwischen Datei- und Grafikformaten unterscheiden. Ein Grafikformat beschreibt (als Datei) den Bildaufbau. Es gibt pixel- und vektorbasierte Formate. Dabei stellen die Pixel- oder Raster-basierten, dazu gehören z.B. TIFF, JPEG, DNG, GIF und BMG die wichtigste Gruppe für den Fotografen dar. Vektorbasierte Grafikformate finden wir im grafischen Bereich, z.B. mit Adobe Ilustrator, Affinity Designer oder auch in Corel-Draw, oder auch in CAD- und 3D-Programmen. Eine RAW-Datei dagegen, die heute alle anspruchsvolleren Digitalkameras bieten, ist eine reine Datendatei und beschreibt alleine noch keinen Bildaufbau. Vereinfacht gesagt legt die Kameraelektronik eine umfangreiche Tabelle mit Messwerten an, die der Bildsensor liefert. Dazu gehören die Lichtintensität für jeden einzelnen Bildpunkt, die Farbinformationen, und viele andere mehr. Bei z.B. 24 MP kommen da schon sehr große Datenmengen zusammen, die allerdings noch kein Bild darstellen. Ein sichtbares Bild produziert erst der Kameraprozessor, der aus den Daten ein JPEG erzeugt, welches auf dem Kameramonitor betrachtet und abgespeichert werden kann. Zusätzlich erzeugt der Kamera-Prozessor ein Mini-JPEG welches, zusammen mit den Metadaten, mit in der RAW-Datei abgespeichert wird.

Verarbeitungsschema RAW/JPG-Dateien

Zusätzlich zur JPEG-Speicherung bieten die Kameras auch die Möglichkeit die RAW-Datei abzuspeichern, um diese dann in externen RAW-Entwicklungsprogrammen in Bilder bzw. Bilddateien umzuwandeln. Dabei verwenden die Kamerahersteller jeweils eigene, s.g. „proprietäre RAW-Formate. RAW-Entwickler arbeiten als parametrische Bildbearbeitung, die die originalen Parameter der Kamerahersteller allerdings nur interpretieren können, da sie i.d.R. keinen Zugriff auf die herstellereigenen Dateisysteme haben. Diesen Zugriff haben nur die von den Kameraherstellern mitgelieferten Entwicklungstools. Daher fallen auch die Ergebnisse der verschiedenen RAW-Konverter immer etwas unterschiedlich aus, und die Daten sind untereinander auch nicht kompatibel. Beim Entwicklungsprozess kann die jeweilige Software auf (fast) alle abgespeicherten Messwerte (der Tabelle) zugreifen, und diese auch beliebig verändern. Im RAW-Entwickler wird das eingebetteten JPG als Bild als Bearbeitungsgrundlage angezeigt. Da die entsprechenden RAW-Konverter die Ausgangsdateien (das Abbild der aufgenommenen Parameter) beim Abspeichern als ein Grafikformat in ein Archiv nicht verändern, spricht man hier von der nichtdestruktiven Bearbeitung. Als sichtbares und weiternutzbares Bild gibt das RAW-Programm z.B. ein TIFF aus. Zusätzlich zu der originalen Datendatei speichert ein RAW-Konverter zusätzlich die vorgenommenen Bearbeitungsvorgänge als lesbare Sidecar-Datei mit ab, so das jederzeit wieder auf die Daten zugegriffen werden kann. 

Wichtig: RAW-Konverter können und sollen grundsätzlich nichts in die originale Datendatei, die in der Kamera erstellt wurde, schreiben; und sie speichern ihre Bearbeitungsschritte nicht ebenenbasiert, sondern nur als parametrische Bearbeitungstabelle ab!

Seit einigen Jahren arbeiten aber auch Bildbearbeitungsprogramme wie Photoshop oder Affinity Photo nichtdestruktiv. Da JPEGs hochkomprimierte Dateien sind, hatte früher jeder Zugriff und jede Änderung den Effekt, dass sich die Bildqualität verschlechterte. Heute arbeiten die Programme ebenenbasiert, d.h. wir laden unser JPG oder TIFF in das Programm. Diese Datei bildet dann quasi die Grundebene, und alle Bearbeitungsschritte die dann folgen finden in jeweils eigenen Ebenen statt.

Ebenenbasiertes Bildbearbeitungsprogramm: Affinity Photo, Ebenenanzeige grün umrandet.

Aktuelle Bildbearbeitungsprogramme können alle Bearbeitungsschritte (Ebenen) in ihrem eigenen proprietären Dateiformat speichern. Dazu wird das Originalbild und die Bearbeitungsschritte als Sidecar-Datei gespeichert, und/oder in die neue Bilddatei eingebettet. So kann später jederzeit auf alle Bearbeitungsschritte zurückgegriffen werden. Ein mit Ebenen bearbeitetes Bild kann auch als TIFF mit Ebenen abgespeichert werden, und dann in fremder Software weiterbearbeitet werden. Oftmals werden aber dabei nicht alle Einstellungen erhalten. Erst bei einem Export aus dem Programm heraus, als DNG, JPG oder TIF macht das Programm dann das endgültige „neue“ Bild, welches als neue Datei gespeichert wird.

Grundsätzlich arbeitet auch die Nik-Collection ebenenbasiert, und jedes Modul bildet quasi eine Bearbeitungsebene in der Bildbearbeitung. Allerdings konnte man früher die jeweiligen Bearbeitungsschritte nicht für den Wiederzugriff abspeichern. Die neue Nik Collection 3 bietet nun in allen Modulen eine ebenenbasierte Speicherung als TIF an, so dass jederzeit wieder auf die einzelnen Bearbeitungsparameter zurückgegriffen werden kann. Gespeichert wird ein TIFF, welches das ausgewählte Modul für die Bearbeitung erzeugt, und die Bearbeitungsschritte als Ebenendaten. Somit bleibt das Original, ob als RAW oder als neu erzeugtes TIF unangetastet. Dieses neue Feature meint also mit nichtdestruktiver Bearbeitung nicht das kameraerzeugte RAW!

Exkurs 2: Dateihandling der Nik-Collection 3

Das Dateihandling der Nik-Collection muss vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Bearbeitungs-programme gesehen werden: einmal arbeiten die Module als Plugin in einem parameterbasierten RAW-Konverter, zum anderen aber auch mit pixelbasierten Bildbearbeitungsprogrammen, die meist mit Ebenen arbeiten. Als weitere Möglichkeit kann die Nik-Collection auch „stand-alone“ genutzt werden.

Je nach Programm unterscheidet sich das Datenhandling. Daher hier noch einmal ein Schaubild zum unterschiedlichen Dateihandling der verschiedenen Programme die ich in Verbindung mit der Nik-Collection benutze:

Wie man sieht werden die RAW-Entwicklungen (Interpretationen) von LR und DXO als Sidecar-Datei mit eingebetteten Mini-JPG abgespeichert. Diese sind verknüpft mit den originalen RAWs. Dabei wird die Original (RAW)datei nicht verändert. Das aus der Bearbeitung generierte Bild wird als TIF/JPG abgespeichert; erst beim Speichervorgang wird die Bilddatei erzeugt (gerendert)! Da die Original RAW-Datendatei nicht verändert wird sprechen wir hier von nichtdestruktiver Bearbeitung! Das Besondere z.B. bei Lightroom ist, dass es ein eigenes Datenbanksystem für die Bearbeitungsdateien inkl. Mini-JPGs anlegt und benutzt. Die meisten anderen RAW-Konverter speichern diese Dateien im normalen Datenbanksystem (z.B. im Explorer) des Computers.

Da die Nik-Collection pixelbasiert arbeitet, können die Module nur TIFs oder JPGs verarbeiten. D.h., egal in welchen RAW-Konverter die Nik-Collection als Plugin genutzt wird, zur Nutzung muss immer erst ein TIF erzeugt werden. LR und DxO speichern nach der Bearbeitung ein Mini-TIF mit ab; LR sogar in der eigenen Datenbank. Verändert werden können die Bearbeitungen in LR oder DxO bei Aufruf der abgespeicherten Bilddateien aber nicht mehr.

Wird die Nik-Collection 3 „stand-alone“ benutzt können ebenfalls ebenenbasierte TIFs abgespeichert werden, auf die bei einem Neuaufruf zurückgegriffen werden kann – und zwar mit den Bearbeitungsparametern! Diese neue Speichermethode ist allerdings bei der Bearbeitung von JPGs nicht möglich. Dies gilt auch für das Plugin in Affinity Photo.

Die neue ebenenbasierte Speicherung als TIF, inklusive der Bearbeitungsparameter, wird beim Plugin in Affinity Photo nicht angeboten. Das anwählbare Kästchen dafür taucht nicht auf. Hier kann man zwar bei der Speicherung des mit der Nik-Collection bearbeiteten Fotos „TIF mit Ebenen“ anwählen, verliert aber beim Speichern die Nik-Bearbeitungsparameter! Dies muss wohl mit Arbeitsstruktur von Affinity Photo zusammen-hängen. Wenn man mit der Develop-Persona ein RAW entwickelt, wird bei der Übergabe in Photo-Persona direkt ein TIF erzeugt. Dabei speichert AF keine Sidecar-Datei, man kann also nicht mehr auf die bei der Entwicklung verwendeten Einstellparameter zurückgreifen wie z.B. in Lightroom oder DxO.

LR zeigt bei Aufruf eines Nik-Moduls ein Fenster, welches anzeigt das die weitere Bearbeitung im Nik-Modul mit einer Kopie mit Lightroom-Anpassungen erfolgt – so bleibt die originale Sidecar-Datei einschließlich Mini-JPG unangetastet.

In der LR-Bildanzeige wird das bearbeitete Bild neben dem Original abgelegt, und angezeigt, dass es sich um ein TIF handelt.

Bei DxO wird das genauso gespeichert!


In der Masterdatei, hier im Windows-Explorer sieht das dann so aus:



Die von der Nik-Collection erzeugte ebenenbasierte TIF-Datei wird dann z.B. als **_Nik_Nik.tif bezeichnet!


Neubearbeitung der Nik-Dateien

Eine Wiederbearbeitung der ebenenbasierten TIFs ist nur im „stand-alone-Betrieb“ der Nik-Collection 3 möglich. Beim Laden der Bilddateien können dann alle Bearbeitungsparameter neu bearbeitet werden.

Hier eine Wiederaufgerufenes TIF in Silver Efex 2, es werden die schon gemachten Bearbeitungen angezeigt.

Auch auf die neue UPoint-Technologie in der Nik-Collection 3 kann nur zurückgegriffen werden, wenn bereits ein TIF erzeugt worden ist. Die Anwendung auf RAW-Ebene ist nicht möglich! Dies ist beim Workflow des Plugins so angelegt. Wenn man von der RAW-Ebene ein Plugin anwählt, wird das entsprechende Modul geöffnet, dabei generiert das Modul automatisch immer ein TIF. Unten ein Beispiel zur UPoint-Technologie und dem setzen von Kontrollpunkten:

Hier wurde das Modul Color Evex 4 als Plugin in DxO aufgerufen. Erst mit dem erzeugten TIF bietet das Programm den Zugriff auf die Bearbeitungsparameter!


Der Test


Das Testequipment
Als Programme nutze ich normalerweise LR 6.14 und DxO Photo LAB 3 für die RAW-Konvertierung und Affinity Photo zur Bildbearbeitung. Die-Nik-Collection ist in alle drei Programme eingebunden. Das Ganze läuft unter W10 Pro (aktuelle Version) auf einem Rechner mit AMD FX 8-Kerner, 32 GB Arbeitsspeicher und einer Nvidia GTX 960. Als Bildschirm steht ein 27 Zoll-4k-Monitor zur Verfügung.



Die Installation der Nik-Collection 3 läuft problemlos. Das Programm bindet sich bei der Installation sowohl in Lightroom als auch in DxO automatisch ein. In Lightroom finden sich die Module unter „bearbeiten in“, DxO Photo Lab erzeugt eine eigene Schaltfläche „Nik-Collection“ auf der Programmoberfäche. Um die Collection in Affinity einzubinden ist dann allerdings etwas Handarbeit nötig:

Hierzu muss man im Einstellungsmodul von Affinity nur die unter DxO abgespeicherten Nik-Collection 3 einbinden. Nach einem Affinity-Neustart findet man die Nik-Module dann unter „Filter“ anwählbar wieder.


Die Module

PERSPECTIVE EFEX

Vorschau Perspective Efex

Als neues Modul ist Perspective Efex dazugekommen. Dieses Plugin ermöglicht es, schon im RAW-Konverter, zahlreiche geometrische Korrekturen vorzunehmen, und zwar unabhängig von der standardmäßigen Objektivkorrektur. Es steht dabei sowohl eine automatische, als auch eine manuelle Funktion zur Verfügung. Geht man manuell vor, kann man zahlreiche Kontrollpunkte benutzen um Fluchtlinien zu korrigieren, oder diese gezielt zu „verbiegen“.

Ergebnis Korrektur

Bewusstes „Verbiegen“


Mit diesem Modul ist es möglich Körper und Gesichter, die bei Weitwinkelaufnahmen in den Randzonen verzerrt erschein mit einem Klick zu korrigieren. Darüber hinaus lassen sich auch „Tilt-Shift“-Effekte in Landschaftsaufnahmen (z.B. einen Miniatureffekt) erzeugen. Perspective Efex eignet sich z.B. gut als letzter Bearbeitungsvorgang bei der RAW-Entwicklung unter Einbeziehung der standardmäßigen Objektiv-Korrektur. Interessant hier ist auch, dass das Modul auch auf die DxO-eigene sehr gute Objektivkorrektur-Datenbank zurückgreift!


COLOR EFEX PRO

Dieses Modul ist das farbige Pendant zum bekannten Silver Evex Pro. Mit diesem Modul ist es möglich farbige Bilder hinsichtlich der Farbgebung und Stimmung zu manipulieren.



ANALOG EFEX
Mit Analog Efex Pro hat man die Möglichkeit moderne Digitalfotos auf „alt“ zu trimmen. Die 90 Tools, bestehend aus Filtern, die analoge Kameras, Objektive oder klassische Filme nachbilden, ermöglichen durch die vorhandenen Presets ebenfalls ein schnelles Arbeiten, und bringt etwas Abwechselung in die oft kalt wirkenden Digitalbilder.


Oberes Bild: Unten das Original, oben das mit Color Efex Pro bearbeitete Bild, Bild unten eine Variante in Richtung Polaroid…

Mit Analog Efex Pro hat man die Möglichkeit moderne Digitalfotos auf „alt“ zu trimmen. Die 90 Tools, bestehend aus Filtern, die analoge Kameras, Objektive oder klassische Filme nachbilden, ermöglichen durch die vorhandenen Presets ebenfalls ein schnelles Arbeiten, und bringt etwas Abwechselung in die oft kalt wirkenden Digitalbilder.


DEFINE 2

Define 2, hier mal als „stand alone“-Variante, bietet eine wirkungsvolle Entrauschung, sowohl im Automatik-Modus als auch zu Fuß. Der manuelle Modus ermöglicht erst das Messen mit mehreren Messpunkten, um anschließend die Korrekturparameter festzulegen.


SHARPNER PRO 3

Der Sharpner Pro ist in zwei Varianten anwählbar. Einmal als „RAW Presharpner“ und als klassischer „Output-Sharpner. Hier die Variante als Output-Sharpner, er dient zum abschließenden Schärfen beim Export.


Die Sinnhaftigkeit des „RAW-Presharpner“ erschließt sich mir (noch) nicht. Bei Nutzung dieses Filters kann man zwar ein RAW laden, macht daraus aber immer ein TIFF, ob stand-alone oder als Plugin, zwar kann man ein erweitertes TIFF zur späteren Weiterbearbeitung abspeichern, wofür mir aber momentan noch keine sinnvolle Anwendungsmöglichkeit einfällt. Eventuell ist diese Variante was Spezielles für Photoshop?


HDR EEFEX PRO 2

Das HDR-Modul bietet die klassischen Möglichkeiten ein HDR-Foto zu generieren. Das funktioniert sowohl mit einem einzelnen Foto (als Pseudo-HDR mit Ton-Mapping), als auch über die Zusammenführung mehrerer Einzelfotos. Die Arbeit in HDR Efex Pro 2 erfolgt dabei in zwei Schritten: Zusammenführen der Bilder und anschließendes Verarbeiten der HDR-Bilder mit verschiedenen Korrekturmöglichkeiten. Das Zusammenführen von Bildern nutzt ein eigenes Fenster in dem die einzelnen Bilder „gestapelt“ werden. Sobald die Originalbilder zusammengeführt wurden, wird das HDR-Bild im Plugin angezeigt.

HDR Efex pro 2 bietet 40 Presets die jeweils noch nach persönlichem Geschmack verändert und angepasst werden können. Dabei lassen sich die Parameter sehr fein einstellen, so dass man seinen Fotos mit einer minimalen HDR-Einstellung leicht etwas mehr Pep verpassen kann. Das Modul bietet vor allen mit der U-Point-Technologie vielfältige, und präzise lokale Einstellungsmöglichkeiten.

Hier ein Beispiel mit „dramatischem HDR Effekt“



SILVER EFEX PRO 2

Silver Efex ist eine Anwendung die ich schon öfter eingesetzt habe, da ich SW-Fotos ausgesprochen mag. Das Programm bietet eine Vielzahl an guten Presets die noch variantenreich modifiziert werden können. Dazu hat man die Möglichkeit zahlreiche analoge SW-Filmtypen zu simulieren!

Hier noch einige Beispiel zur SW-Umwandlung…



Bei entsprechender Qualität und Größe der Ausgangsdatei lassen sich problemlos auch großformatige Prints anfertigen!



Grundsätzlich arbeiten alle Module in der Nik-Collection 3 mit der exklusiven U POINT-Technologie
von DxO, die eine präzise Korrektur mit Hilfe von Kontrollpunkten für jedwede lokale Anpassung bietet. Auch die neue TIFF MULTIPAGE Abspeicherung findet sich in jedem Modul, will man diese Funktion nutzen muss man allerdings immer die Original-Bilddatei in den jeweiligen Programmen benutzen!

Dass Bild zeigt den besonderen Hinweis für diese Funktion. Rechts sieht man die eigene Schaltfläche (in DxO) für die Nik-Collection.

Fazit

Beim Fotografieren kann man grundsätzlich zwei Typen Fotograf*innen finden. Den für den das optimale Ergebnis das Ziel ist, und den, für den der Weg zum Ziel sein fotografisches Schaffen prägt. Diese Anmerkung ist keinesfalls despektierlich gemeint, sondern beschreibt nur die Zielgruppe für die Nik-Collection 3. Die Plugins ermöglichen einerseits schnelle, hochwertige Ergebnisse, aber auch andererseits Filter und Werkzeuge die einfach nur Spaß machen.

Ob man derartige Filter benötigt, hängt einerseits von den Programmen ab die man bereits benutzt, in einigen Fällen auch vom Alter und der Version der jeweiligen Software. Andererseits ermöglicht die Nik-Collection auch dem, der nicht Stunden- oder Tagelang an der Bearbeitung seiner Fotos sitzen möchte, sich kreativ mit seinen Fotos auseinander zu setzen. Eine wirkliche Verbesserung ist auch die, dass die neue Nik-Collection 3 jetzt auch mit hochauflösenden Monitoren optimal zusammenarbeitet. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man sich nicht unbedingt lange einarbeiten muss, da die meist vorhandenen Presets schon ansprechende Ergebnisse bieten. Leider ist die im Programm vorhandene Hilfe-Funktion (bisher) nur in Englisch verfügbar! Das Preis-/Leistungsverhältnis ist beim Normalabgabepreis leicht grenzwertig, nutzt man allerdings die momentanen Aktionspreise, dann passt es!

Meine Bewertung: 4 Sterne

Text Dieter Doeblin; Bilder DxO, Dieter Doeblin

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