Film-Trockenschrank im Eigenbau


Film-Trockenschrank im Eigenbau

Da ich seit einiger Zeit auch wieder analog fotografiere (SW), kam natürlich auch der Wunsch auf die Filme selbst zu entwickeln, zumal ich die Ausrüstung für die Negativentwicklung bei der Auflösung meiner Dunkelkammer noch aufbewahrt hatte. Die Grundidee war SW-Filme selbst entwickeln und dann digital weiter zu verarbeiten, also im Hybridverfahren zu arbeiten. Auf Grund meiner langen Erfahrungen im Fotolabor war mir klar, dass ich eine Lösung für das Trocknen der Filme finden musste, da die Trocknung über der Badewanne oder in der Duschkabine aus Qualitätsgründen nicht in Frage kam. Da das Angebot für Trockenschränke auf dem Gebrauchtmarkt sehr bescheiden ist, und dazu noch horrende Preise aufgerufen werden, kam die Idee auf einen Trockenschrank im Eigenbau anzufertigen.


Ausgangspunkt war ein altes Ikea-CD-Regal. Diese CD-Regale haben die idealen Abmessungen mit ca.195x25x25 cm, das nimmt nicht viel Platz in Anspruch, und es können bis zu sechs Filme gleichzeitig getrocknet werden. 






 





Oben auf dem "Dach" sitzt nun ein 120 mm PC-Lüfter mit einer guten Luftfiltereinrichtung die es im PC-Handel passend und preiswert gibt, 



im Boden sorgt eine gleichgroße Öffnung, ebenfalls mit einem PC-Gehäusefilter für den Luftaustritt. Auf eine Heizung wurde auf Grund jahrelanger Erfahrung verzichtet, da nicht die kürzeste Trockenzeit, sondern plane Filme das Ziel waren. Eine zuverlässige Trocknung mit Umgebungsluft dauert ca. 30-40 Minuten. 


Strom bekommt der Lüfter über ein altes Steckernetzteil, ein Schalter ist nicht unbedingt erforderlich.


Als Tür habe ich ein Regalbrett aus dem Baumarkt auf Maß sägen lassen, und dieses mit drei einfachen Außenschanieren angebracht. Zwei Magnethalter und eine Fensterdichtung (aus Schaumstoff) sorgen dafür das die Tür dicht schließt. Hier noch ein Hinweis: Die Ausschnitte für den Lüfter und die Bodenentlüftung sollten nicht rund sein, sondern der quadratischen Bauweise der Lüftter entsprechen. Die Maße kann man den Einbauanweisungen der Hersteller entnehmen! Leider hatte ich schon einen 120 mm Sägeeinsatz gekauft (teuer!) und die Aussparungen gesägt!



Im oberen Teil des Schrankes habe ich zwei Winkelschienen aus Kunststoff angebracht, auf die ich ein Gitter lege (aus einem Grillrost geschnitten), und hänge daran dann ganz normal die Filme auf, Gut sind "schwere" Gewichte die man unten an die Filme hängt (s. Foto)! Die eingehängten Filme haben ausreichend Abstand Da pappt nichts aneinander, zumindest bis 5-6 Filmen!


Der erste Test erfolgte mit zwei 120er Rollfilmen. Das Ergebnis war überzeugend: es konnten absolut staubfreie und plane Negative eingetütet werden! Der Eigenbau-Trockenschrank hat ca. 20 € an Material gekostet, da ich den Lüfter, die Anschlussbuchse und ein Netzteil noch bei meinen Computerteilen rumliegen hatte. Hat man diese Teile nicht kommt man auf ca. 45 € 

Die Filterbauteile:


                                   120 mm Lüfter          Filtereinheit                          Bodenfilter


Noch einen Hinweis: Die Filme gehen nach der Schlusswässerung ganz normal in ein Bad mit "Netzmittel", und das Abstreifen erledigen die vorher gewässerten Finger! Keine Streifen und absolut plane Filme!

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