Die Angst des Torwarts beim Elfmeter


Die Angst des Torwarts beim Elfmeter!

Das ist eine bekannte Metapher für eine „unbestimmte“ Angst, aber was hat dieser Spruch mit Fotografie zu tun? In den letzten Wochen und Monaten habe ich mich intensiv mit den Möglichkeiten beschäftigt Fotos wieder vom Bildschirm auf Wände zu bringen, sprich Ausstellungen zu organisieren um Fotos wieder haptisch erfahrbar zu machen. Ich halte diese Bemühungen für ein zentrales Anliegen, dem möglichst alle Fotografierenden Nachdruck verleihen sollten! Nur so kann man der jüngeren Generation zeigen, das Fotografieren mehr ist als ein digitales Datengrab namens Festplatte zu Pflegen!

Bei der Diskussion und den Gesprächen an Stammtischen und mit Fotofreunden konnte ich dann eine interessante Erfahrung machen. Ganz im Gegensatz zu den sonst üblichen Spekulationen über Auflösungsvermögen der Sensoren, den Schärfeleistungen der Top-Objektive und der daraus resultierenden Frage nach der möglichen Größe beim Ausbelichten, waren die Fotofreunde bei der Zusage bzw. Interessensbekundung bei einer Ausstellung mitzumachen doch eher zurückhaltend! Dass, obwohl vorher ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, dass die teilnehmenden Fotografen nur die Kosten für ihre eigenen Ausstellungsfotos zu tragen hätten. Abgesehen von der Frage der Kosten, war ein gernebenutzte Floskel: „Och, meine Bilder will doch keiner sehen“, oder „ich fotografiere nur für mich“! Interessant, wofür braucht man dann eine Ausrüstung für mehrere tausend Euro, dafür würde doch auch ein gutes Smartphone ausreichen? Natürlich werden die Ergebnisse der Foto-Exkursionen und Shootings ausgiebig anhand von Tablets gerne und ausgiebig an den Stammtischen begutachtet – warum also nicht ausstellen?

Woher kommt also die Angst, haben wir uns schon soweit von dem „haptischen Erlebnis“ Fotografie entfernt, dass wir uns nichts mehr zutrauen? Ich kann mich jedenfalls gut daran erinnern, dass früher am Anfang eines Fotokurses immer auch die Frage gestellt wurde: „Machen wir auch eine Ausstellung?“ Ist mein Ansatz den Begriff Fotografie/Fotograf bewusst nicht in Kategorien wie Profi, Amateur oder Schubladenknipser zu unterscheiden zu optimistisch, oder zwingt das „Digitale“ tatsächlich den größten Teil der Fotografierenden zur Schubladenfotografie? 

Diese Fragen haben mich dazu gebracht ein eigenes Ausstellungsprojekt auf den Weg zu bringen:

 

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