Performance ist keine Hexerei


Performance ist keine Hexerei



Immer wieder wird von Usern in Foto-Foren die Frage gestellt warum das Programm/System anscheinend zu langsam läuft; meist kommt sogar das Attribut „plötzlich“ dazu. Diese Fragen tauchen auch unabhängig vom Betriebssystem (Mac oder Windows) auf. Ich will einmal versuchen hierzu ein paar grundsätzliche Dinge dazu zusammenzufassen.



Als Basis aller Überlegungen in diesem Zusammenhang muss der Grundsatz gelten: Jedes Computersystem muss hardwareseitig auf den Einsatzzweck hin zusammengestellt, und das Betriebssystem und die Software sauber installiert und frei von Schadsoftware sein! Sind diese Voraussetzungen geschaffen, muss man sich mit den aktuell angebotenen Bildbearbeitungs- oder Grafikprogrammen keine Sorgen über die mögliche Verarbeitungsgeschwindigkeit machen.



Warum?

Seit mindestens zwei Jahren arbeiten die Bildbearbeitungsprogramme nach dem Prinzip der verlustfreien, nicht-destruktiven Methode. Bei diesem Bildbearbeitungsverfahren/-Prozess, bleibt das Ursprungs-(Quell-)Datenfile unverändert. Im Zusammenhang mit verlustfreier/nicht-destruktiver Bildbearbeitung kann das ursprüngliche Bild-File (im besten Fall als RAW-File) so verstanden werden, wie in der analogen Fotografie der Film (Negativ oder Dia). Es gibt nur ein Original, alles andere sind Kopien oder Abzüge, ob auf Papier oder durch digitale Weiterve-rarbeitung. In der Regel werden bei solchen Kopien dann Korrekturen wie Belichtung, Farb-filterung usw. durchgeführt, sodass sich der Abzug/Kopie vom Original-File unterscheidet. In der digitalen Bildbearbeitung steht nun anstelle des "Papier-Abzugs" die abgeleitete Bilddatei, die durch einen oder mehrere Bearbeitungsschritte aus dem Original entstanden ist. Anfangs mussten alle Bearbeitungsschritte jeweils als „komplette Bilddatei“ abgespeichert werden, dem ist heute nicht mehr so, da wir heute i.d.R. mit der Technik der nicht-destruktiven/verlustfreien Bildbearbeitung arbeiten.



Die Technik der nicht-destruktiven/verlustfreien Bildbearbeitung hat sich über die Jahre über in mehreren Schritte entwickelt:
 
1. Als abgeleitete Bilddateien mit dem Befehl "speichern unter".

2. Komplettspeicherung

3. Ebenentechnik

4. Komplettspeicherung mit zusätzlichen Ebenen Einstellebenen.

5. Parametrische Bildbearbeitung (aktuell), Speichert nur einmal ein Bild-File als Original.



Insbesondere der Trend zu „mobilen Endgeräten“ wie Smartphone und Tablet zwang die App/Softwareentwickler ebenso zu ressourcenschonenden Programmen wie die Entwicklung im Videobereich!



Parametrische Bildbearbeitung

Das Original-File liegt i.d.R.  nur einmal in der Bild-Bibliothek vor. Für die weitere Bearbeitung wird im Programm nur noch ein verkleinertes Bild verwendet. Alle Anwendungsschritte werden erst einmal nur auf die verkleinerte Bildversion hin ausgeführt. Erst beim Export in ein allge-meines Bildformat (Tif, JPG, PNG) wird der „Abzug“ neu gerendert. Die durchgeführten Be-arbeitungsschritte werden als „Sammlung“ von Parametern abgespeichert; in der Regel in einer kleinen Begleit-Datei (die als Text-File vorliegt). Die Anwendung der Parameter auf das Original beim Export, also das Berechnen des endgültigen Bildes aus den Rohdaten einerseits und den abgespeicherten Parametern in der Begleitdatei andererseits, nennt man „rendern“.



Da bei diesem Verfahren in der Bearbeitung mit wesentlich kleineren Dateien gearbeitet wird, ist auch der Speicherbedarf (z.B. im RAM) geringer. Das bedeutet deutlich bessere Performances auch bei einfach ausgestatteten Rechnern! Anders ausgedrückt: diese Programme laufen auch bei mobilen Geräten (Tablet, Laptop, Smartphone) relativ flüssig bis zur „Ausgabe“ als TIFF, PNG oder JPG, da dann gerendert werden muss, was wiederum einen hohen Ressourcen-Bedarf bedeutet!



Ein normal ausgestatteter PC kommt i.d.R. also gut mit moderner Bildbearbeitungs-Software zurecht. Für etwas anspruchsvollere Aufgaben, oder wenn man Bildbearbeitung mit gehobenen Ansprüchen betreibt, sollte der genutzte Rechner allerdings entsprechend ausgestattet sein: schnelle CPU, viel RAM und eine aktuelle Grafikkarte sind dann ein Muss!


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